Donnerstag, 13. Juli 2017

Plädoyer für das Leiken

Immer schon hat die sich deutsche Sprache fremdländische Worte zueigen gemacht - und eingedeutscht. Büste, Paket und Vase stammen etwa aus dem Französischen, Schachmatt ist persisch, Zucker ist arabisch - aber all diese Lehnwörter werden ihrer Aussprache und Schreibweise nach ohne weiteres als deutsche Vokabeln wahrgenommen.

Bei den zahllosen englischen Wörtern, den sogenannten Anglizismen, die unsere Sprache durchsetzen, findet diese Eindeutschung so gut wie nie statt - obwohl das angesichts der engen Verwandtschaft beider Sprachen naheliegend wäre. Dennoch gibt es da eine merkwürdige Scheu, und so schreibt man diese Begriffe eben auch im deutschen Kontext so, wie sie auf Englisch geschrieben werden. Schlimm wird das jedoch bei den Flexionsformen, die von oft abenteuerlicher Häßlichkeit sind.

Beispiel: der "Gefällt mir"-Klick bei Facebook, das "Like". Liket man nun oder liked (Vergangenheit!) man? Noch grausiger: Man hat etwas geliked. Dabei eignet sich besonders dieses Wort seinem Klang nach so sehr für eine verdeutschte Schreibweise: Leiken! Leiken, leikte, geleikt. Ist doch toll! Als wäre es nie anders gewesen! Bei checken funktioniert es doch auch - kein Mensch sagt, er habe eingechecked.

Also, hier steht es nun - mein Plädoyer (französisch) für das Leiken (englisch). Überlegt's Euch! ;-)