Dienstag, 20. Oktober 2015

Ein Bekenntnis

Ich gebe es zu: Der Auftritt dieses Thüringer AfD-Männchens bei Jauch hat mich inspiriert. Denn als es die deutschen Farben aus der Jacke zog wie ein altes Taschentuch, regte sich in mir der Drang, nun ebenfalls ein Bekenntnis abzugeben: zu eben diesen, zu meinen Farben.

Denn es sind nicht die euren, nicht die der AfD-Wähler, der Pegida-Marschierer, der "besorgten Bürger". Nichts von dem, was ihr für Deutschland wollt, ist vereinbar mit den Werten, für die diese Farben 1832 auf das Hambacher Schloß und 1848 auf die Barrikaden getragen wurden. Die Rede von Philipp Jakob Siebenpfeiffer auf dem Hambacher Fest sei euch und jedem, der diese Farben schwenken will, warm empfohlen. Lest nach und erkennt - keine eurer Parolen spiegelt die Werte, für die Schwarz-Rot-Gold steht: Freiheit, Gleichheit, Völkerverständigung und sogar europäische Einigung.

Schwarz, Rot und Gold sind nicht eure Farben, und Deutschland ist ganz offenbar nicht euer Land. Denn dieses Land ist anders und will auch anders sein als ihr es euch wünscht. Nicht für Deutschland grölt ihr eure hasserfüllten, bitteren Parolen, sondern für den dumpfen Schmerz eurer eigenen leeren, kaputten Seelen. Wer dieses Land schwarzweiß machen und am liebsten rotes Blut all derer vergießen will, die er für schuldig hält an der eigenen Misere, hat das moralische Recht, Schwarz-Rot-Gold zu tragen, verwirkt.